Wie wir im Internet lesen und Texte wahrnehmen
Texte im Internet werden nicht gelesen, sondern gescannt. So ergab zum Beispiel eine Studie des Webdesign-Experten und Usability-Forschers Jakob Nielsen, dass fast 80 Prozent der Internetnutzer die Texte auf Webseiten nicht lesen, sondern nach hervorstechenden Informationen absuchen. Warum es deshalb wichtig ist, die Inhalte auf Internetseiten den Lesegewohnheiten der Besucher anzupassen, erfahren Sie hier.
Texte im Internet werden gescannt
Wenn wir ein Buch lesen, tun wir das in der Regel linear. Das heißt, wir folgen dem normalen Lesefluss entlang des Textes von der ersten bis zur letzen Seite. Beim Lesen von Internetseiten gehen wir jedoch anders vor: Anstatt die Texte Wort für Wort zu lesen, durchsuchen wir die Inhalte nach für uns relevanten Informationen. Wir überfliegen den Text also nur und suchen dabei nach Schlüsselwörtern, die uns ansprechen.
Warum scannen wir Texte im Internet?
Dafür gibt es mehrere Gründe. Eine Erklärung hat der Usability-Forscher Jakob Nielsen bereits vor vielen Jahren gefunden: Das Lesen am Bildschirm ist anstrengender als das Lesen von gedruckten Texten. So brauchten die Probanden in einem Test für das Lesen eines Textes am Bildschirm rund ein Viertel mehr Zeit. Das hängt vor allem mit unseren Lesegewohnheiten zusammen. Zum einen sind wir es schon durch die Schule von klein auf gewohnt, auf Papier zu schreiben und von Papier abzulesen. Zum anderen lassen sich die Körperhaltung und der Blickwinkel beim Lesen eines Buches wesentlich leichter ändern. Der Bildschirm steht hingegen in einer festen Position vor uns und erlaubt somit wenig Bewegungsfreiheit.
Ein weiterer Grund ist die Art und Weise, wie wir das Internet bislang überwiegend nutzen. Die Rede ist vom “Surfen” im Internet. Der umgangssprachliche Begriff des “Internetsurfens” bezieht sich auf das Betrachten mehrerer Internetseiten. Dabei geht es in der Regel darum, möglichst viele interessante Beiträge zu einem Thema im Internet aufzuspüren. Am effektivsten gelingt uns das, indem wir Überschriften, Fettgedrucktes, Listen oder Textpassagen anlesen und Inhalte erst dann vertiefen, wenn sie uns ansprechen.
Wir lesen keine Buchstaben, sondern Wörter
Beim Lesen haben wir uns daran gewöhnt, Wörter als Ganzes wahrzunehmen, anstatt Buchstabe für Buchstabe zu lesen. Es ist also egal, in welcher Reihnefolge die Buchtsaben in einem Wrot stehen, wichtig ist nur, dass der erste und der letzte Buchtsabe am richitgen Platz sind. Hatten Sie Schwierigkeiten, den letzten Satz zu lesen. Wenn nicht, dann lesen Sie den zweiten Satz in diesem Absatz doch noch mal Buchstabe für Buchstabe. Vermutlich sind Ihnen die Buchstabendreher gar nicht aufgefallen.
Was bedeutet das für die Gestaltung von Internetseiten?
Um die Besucher Ihrer Internetseite neugierig zu machen und zum “Weiterlesen” und “Weiterklicken” zu animieren, müssen die Informationen und Texte anders aufbereitet werden als in Broschüren, Büchern und Zeitschriften. Dabei kommt es vor allem darauf an, den Leser nicht mit unstrukturierten und unübersichtlichen Texten zu überfordern, sondern die Informationen nutzerfreundlich aufzubereiten.
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